Bachelor Thesis

Titel der Arbeit:
Algorithmus basierte Oberflächen und Verkleidungen am Beispiel einer Wasserausstellung

Bei der Wahl des Ortes für die Wasserausstellung gilt es, einen zentralen Standort zu finden, wo Passanten auch eher „zufällig“ vorbei kommen.

Ziel ist es, mit Hilfe einer auffälligen Fassade Aufmerksamkeit zu schaffen und durch die visuelle Gestaltung der Innenräume, die Neugier der Passanten zu wecken, der Wasserausstellung einen Besuch abzustatten.

In der Innenstadt Münchens bietet das Bekleidungshaus Breuninger (ehemals Konen) in unmittelbarer Nähe zum Rindermarkt einen geeigneten Standort.

Vom Titel zum Thema

Das Thema Wasser und seine Bedeutung für alles Leben ermöglicht, die Entwicklungsdynamiken der Zusammenhänge von Knappheit vs. Überflutungen, Trockenheit vs. Dauerregen, wirtschaftlicher Nutzung vs. Naturschutz, etc. in den Mittelpunkt meiner Arbeit zu stellen. Gleichzeitig wähle ich damit ein uns alle betreffendes Thema, das wir in einer ganzen Bandbreite mit den unterschiedlichsten Emotionen und Erfahrungen verbinden.

Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, sich mit Wasser auseinanderzusetzten, ist eine der zentralen Fragen in der Arbeit, auf welchem Wege ich Wasser konkret und als Symbol in der Ausstellung präsentieren möchte?

Mit der Form der halben „Sinus-Welle“ wähle ich ein Symbol, das mein Thema in einem parametrischen Umfeld interpretiert, die Form an die Umgebung der Ausstellung adaptiert und das Visuelle mit der Bedeutung des Elementes Wasser in Einklang bringt.


Einstellungen der Patternwand

Die große Südwand des Breuninger Gebäudes ist für die Montage der Wellenwand gute geeignet. Die einzelnen Elemente sind 50 cm von der Wand entfernt montiert und können sich über eine vertikale Achse in einem Winkel von +/-20° drehen.

Ziehharmonika-Formation: Die Wellenelemente sind über Kugellager leicht drehbar. Neben der planaren Grundstellung der Wand lassen sich die Achsen auch fest in eine Ziehharmonika-Formation positionieren.

Freies Windspiel: Oder die einzelnen Elemente drehen vollkommen frei und werden vom Wind zu einem zufälligem Wellenspiel bewegt.

Das Material: Die Pattern-Elemente haben jeweils ein Volumen von 70l bzw. 0,07m³ bei einer Oberfläche von 2×1,44m². Um den Elementen die gewünschte „Drehfreudigkeit“ im Windspiel geben zu können, muss das Gesamtgewicht pro Element möglichst niedrig sein.

Die Grundform der „Curve“ Welle skaliere ich für die Fassadengestaltung auf eine Seitenlänge von 120cm. Die rechtwinkligen Seitenlängen betragen 90 und 30 cm. Geschlossen wird die Form durch den Wellenverlauf einer Sinuskurve welcher die unterschiedlich hohen Seiten verbindet. Das Quadrat ergibt sich durch die Addition einer um 180° gedrehten 2. Grundform der Welle.

Die Grundform der Welle wird hier an der langen Seite mit einer 180° Drehung zusammengeführt. Gleiches passiert auf der kurzen Seite. So entstehen zwei Wellenformen: Eine im Mittelteil schmale und als Gegenstück dazu eine in der Mitte breite.


Emotionen

Mit der inhaltlichen Ausgestaltung der Wasserausstellung verfolge ich die Absicht, den Besucher / die Besucherin in der (kurzen) Zeit des Aufenthalts emotional zu erreichen und einen Anker der Erkenntnis und der Erinnerung über den eigenen Umgang mit Wasser zu setzen.

Den visuellen Kick und emotionalen Magneten zum Besuch der Ausstellungsräume bilden die parametrischen Verkleidungen und Wandgestaltungen, welche sich über die vertikalen Innenflächen erstreckt. Auf dieser werden im Großformat die Flussläufe dreier Alpenflüsse Bayerns dargestellt (Inn, Isar, Lech). Mit der Software Grashopper programmiere ich die gestalterische Visualisierung der Flussläufe.

Innenraum

Das große Kaufhaus wird derzeit umgebaut nachdem es in 2022 von der Firma Konen an das Unternehmen Breuninger verkauft wurde.
Von den über 2.800m²  Bruttogeschossfläche im Erdgeschoss wird die Wasserausstellung ca. 550m² beanspruchen.
Der Ausstellungseingang ist an der ca. 14 m breiten abgerundeten Ost-Ecke des Gebäudes, gegenüber vom Rindermarkt gelegen.

Raum und Bewegung

Beim Eintritt findet der Besucher einen offenen Grundriss vor sich.
Eine bestimmte Bewegungsrichtung oder Reihenfolge des Gangs durch die Ausstellung ist nicht vorgesehen oder von Bedeutung.
Da zwischen den Stützen Ausstellungtafeln locker  positioniert sind, sorgen diese für eine Teilung des Raumes.
Somit ist ein Rundgang möglich, der den Besuchern eine Orientierung gibt.

Materialien

Bei der Wahl der Materialien für die Gestaltung der Wände, Böden und Möbel spielen Kriterien der Nachhaltigkeit eine Rolle. Wasserschonend in der Herstellung und so wenig die Umwelt belastend wie möglich sollten die Materialien sein. Zudem sollten Rohstoffe der Region gewählt werden. z.B. Böden und Wandverkleidungen aus Eiche und Fichte der Region; Farben und Lacke möglichst auf Wasserbasis ohne Lösungsmittel uvm.


Visualisierungen